Markus&Markus Theaterkollektiv:
Ibsen: Peer Gynt
Ibsen: Peer Gynt
Wer geistig nicht mehr folgen, wer nicht mehr sinnvoll kommunizieren kann, der droht aus der menschlichen Gemeinschaft herauszufallen. Schon sprechen einige Philosophen Menschen mit Demenz den Personenstatus ab. Es ist der Schritt vom Menschen zur Sache. Vom „Jemand“ zum „Etwas“. Wir sind Markus&Markus. Wir wissen dass Realität ein dehnbarer Begriff ist. Wir vertrauen unserem Peer und folgen ihm in seine Welt. Wir gehen mit ihm einen Weg, der keine Mauern, keine Grenzen und keinen Blick zurück kennt.
Peer Gynt ist ein begnadeter Tänzer, Frauenheld, Pilot und weiß mit dem Maschinengewehr umzugehen. Peer hat neun Kinder. Aber er kann sie nicht treffen, denn es wurde jetzt eine Mauer gebaut. Peer Gynt ist dement. Der Knopfgießer will Peers Seele wie eine missratene Bleifigur umschmelzen. Diesem Schicksal kann er nur entgehen, wenn es ihm gelingt, zu beweisen, dass er in seinem Leben er selbst gewesen ist. Doch was ist es, das Selbst? Was ist noch wahr, wenn die betreffende Person dies selbst nicht mehr einschätzen kann?
Das Theaterkollektiv Markus&Markus begleitete einen an Demenz erkrankten über vier Wochen hinweg mit der Kamera und folgte ihm auf seinen Wegen. Ibsen: Peer Gynt ist ein Theaterstück, in denen diese Videos die Hauptrolle spielen.
VON UND MIT Markus&Markus (Katarina Eckold, Lara-Joy Hamann, Manuela Pirozzi, Markus Schäfer, Markus Wenzel) GAST Herbert
Eine Produktion von Markus&Markus in Koproduktion mit der Gessnerallee Zürich, ROXY Birsfelden, LOT Braunschweig und SOPHIENSÆLE. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Fonds Darstellende Künste e.V., MWK Niedersachsen, Stiftung Niedersachsen und das Kulturbüro der Stadt Hildesheim. Medienpartner: taz.die tageszeitung
Fotos © Paula Reissig
Markus&Markus ist ein Theaterkollektiv, das 2011 von Studierenden der Szenischen Künste in Hildesheim gegründet wurde. Die Gruppe besteht aus Lara-Joy Bues, Katarina Eckold, Markus Schäfer und Markus Schmans. Zusammen steht das Kollektiv für eine ureigene Form dokumentarischen Theaters, leidenschaftliche Investigation und radikale Perfektionslosigkeit.
Die Arbeiten zeichnen sich aus durch eine intensive Recherche, deren Ergebnis eingefangen auf der Videoebene einen elementaren Baustein der Inszenierungen bildet. Es geht dem Kollektiv jedoch nicht darum, eine Realität dokumentarisch abzubilden und die Welt zu erklären – stattdessen ist der Theaterkontext für den Zugriff auf die Realität entscheidend.
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