Christoph Nußbaumeder/ Bernarda Horres:
Von Affen und Engeln
Von Affen und Engeln
In Von Affen und Engeln, so Christoph Nußbaumeder, einer der gefragtesten deutschsprachigen Theaterautoren der jüngeren Generation, „sehen wir auf die Rückseite dieser glänzenden Welt, die Sehnsüchte in Konsum verwandelt“.
Der Mikrokosmos, den er wählt, um das Jobwunderland, in dem wir angeblich leben, möglichst genau abzubilden, ist ein Weihnachtsmarkt. Die Menschen, die diesen kleinen schäbigen Illusionsapparat bewegen, leben äußerst prekär. Einer muss im Kostüm vom Hauptmann von Köpenick mit schlecht auswendig gelerntem Text den Wunsch der Kleinen Leute von einst nach einem Leben in Würde in Altberliner Gemütskitsch verwandeln. Sein Sohn verkauft Drogen unter dem Würstchenstand, eine ehedem erfolgreiche Schauspielerin billigen Schmucknippes, und der Engel, der den Glühwein unter die Menschen bringt, ist ein abgestürztes Bürgerkind, „das mit schlecht sitzenden Flügeln noch immer nach der Liebe sucht“. Sie alle und der junge Maschu, verkanntes Genie und Visionär, leiden unter dem Regime der Marktleiterin. Alle murren, aber keiner wagt die Revolte. Dann kommt die Krise. Ein Stromausfall schaltet die ganze Illusionsmaschine einfach ab. Der Markt versinkt im Dunkel, und die Stände werden geplündert. Als nichts mehr geht, wird Maschu mit seiner Vision „eines völlig neuartigen, von Freier Energie betriebenen Weihnachtsmarktes“ zum Hoffnungsträger.
REGIE Bernarda HorresMIT Anna Eger, Martin Engler, Florian Feigl, Gabriele Gysi, Thorsten Heidel, Angelika Sautter, Max ThommesBÜHNEAnja JungheinrichKOSTÜME Jessica Karge DRAMATURGIE Franz Huber REGIEASSISTENZ Marcel Neudeck DRAMATURGIEASSISTENZ Stella Maria Adorf AUSSTATTUNGSASSISTENZ Natalia Orendain LICHTDESIGN Walter Freitag KOSTÜMBILDASSISTENZ Beate Beetz PRODUKTIONMITARBEIT Theresa Pommerenke FOTOGRAFIEN Michaela Schenkirz Joachim Dette VIDEO Marcel Neudeck PRODUKTIONSLEITUNG ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
Eine Produktion von Affen und Engel UG, in Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und SOPHIENSÆLE. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds Berlin und der Heinz und Heide Dürr Stiftung. Medienpartner: rbb Kulturradio, taz.die tageszeitung