Johannes Müller / Philine Rinnert:
Reading Salomé
Reading Salomé
Oper als Hort monströser Geschlechterbilder: Richard Strauss' Oper Salomé wurde seit ihrer Uraufführung 1905 als „monströs“ bezeichnet: Wegen der Musik, die in bis dahin kaum gehörte Bereiche führte, aber auch, weil sich in der Protagonistin die größten Angstphantasien der Zeit bündelten: Differenzen wie Hysterie, jüdisch-sein oder das vermeintlich männliche Ausleben ihres sexuellen Begehrens.
In ihrem neuen Musiktheaterprojekt konfrontieren Johannes Müller und Philine Rinnert Richard Strauss‘ Oper Salomé mit Techniken des Drag – einem Genre, das Geschlecht als überdramatische Rolle begreift. Lipsyncs, elaborierte Kostüme und üble Nachrede verquicken sich zu einer Abhandlung über die Exotik der Oper und die Frage, ob es eine Befreiung sein könnte, ein Monster wie Strauss‘ Salomé zu sein. Eine Revue aus opulenten Salomé-Reenactments, musikalischer Werkanalyse und Archiv-Dokumenten!
OKTOBER 09, IM ANSCHLUSS AN DIE VORSTELLUNG in Zusammenarbeit mit Theaterscoutings Berlin
MIT Hauke Heumann, Bianca Fox, Shlomi Wagner, Cian McConn KONZEPT Johannes Müller, Philine Rinnert REGIE, RAUM, KOSTÜME Philine Rinnert CO-REGIE Johannes Müller AUDIO-DESIGN Lenard Gimpel ANALYSE, BERATUNG Werner Hintze CHOREOGRAFIE Ronen Moshe LICHT Wassan Ali REGIEASSISTENZ Carolin Kister AUSSTATTUNGSASSISTENZ Nadiye Ünsal FOTOGRAFIE Florian Krauss PRODUKTIONSLEITUNG ehrliche arbeit - freies Kulturbüro
Dank an Carolyn Abbate, Jackie Baier, Omri Reinhorn, Daniel Heer, Christian Wolf/Richard-Strauss-Institut Garmisch-Partenkirchen, Kathrin Böhnisch/Archiv der Semperoper Dresden
Aufführungsrechte: Richard Strauss-Salome © Verlag Fürstner
Eine Produktion von Johannes Müller + Philine Rinnert in Koproduktion mit Kampnagel Hamburg und SOPHIENSÆLE. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und der Rudolf Augstein Stiftung. Medienpartner: taz.die tageszeitung
JOHANNES MÜLLER / PHILINE RINNERT entwickeln Musiktheater-Hybride, die sowohl die Vergangenheit der Oper, ihre Wirkung und Techniken ins Visier nehmen, die aber auch eine Archäologie der Gegenwart sind, von Entertainment und Queer Culture. Sie verbinden klassische Musik mit aktuellen Diskursen und archäologischen/ pop-kulturellen Artefakten. In ihren Projekten arbeiten Performer*innen / Tänzer*innen / Schauspieler*innen / Wissenschaftler*innen / Drag Queens gemeinsam mit klassischen Musiker*innen und Sänger*innen. Für die Arbeit Reading Salomé erhielten sie 2016 den Jurypreis beim Favoriten-Festival. Im Jahr 2019 wurden sie zusammen mit White Limozeen zum Theaterfestival Impulse eingeladen. www.johannesmueller.eu | www.philinerinnert.de