Sophienstrasse 18
10178 Berlin-Mitte
Saison 24/25
Tanz/Performance Ticket Premiere
20:00
Hochzeitssaal
Tanz Ticket Premiere
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Hendrik Quast:
Mohrle – Eine Fabel

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Hendrik Quast:
Mohrle – Eine Fabel
Performance
Auf Deutsch - in German

Mohrle ist ein Kater, der weinen kann. Seine aktuelle Mäusebeute hat das Tier weder zum Fressen gern, noch nutzt es sie als Spielobjekt. Stattdessen übt sich der anthropomorphe Kater in Techniken, die natürliches Verwesen und Vergessen verlangsamen: Sowohl die gekonnte Tierpräparation als auch seine jammernden Gesangsversuche rekonstruieren die Geschichte des Katers und seiner geliebten Maus, deren tote Augen wieder von Glanz erfüllt werden sollen.

In der Solo-Performance Mohrle wird die Live-Präparation einer Maus gezeigt - von der Häutung über das Ausstopfen bis zum szenischen Arrangement. Ergänzt durch das theatrale Register des Bühnen- und Musicalgesangs erscheint Tierpräparation hier im Spannungsverhältnis von Kreation und Destruktion und verwandelt bereits Totes in scheinbar Lebendiges. Eine augenscheinliche Niedlichkeitsrekonstruktion mit Fellbeispielen.

Hendrik Quast beschäftigt sich mit der Theatralisierung von Prozessen des Wachstums oder der Verwesung. Gestalterische und handwerkliche Techniken werden in Raum und Zeit des Theaters gestellt und provozieren so den Blick auf gewohnte Naturperspektiven. All seine Arbeiten sind geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit der Materialität des gewählten Untersuchungsgegenstandes und der ausgewählten Objekte. Künstlerische Arbeit und ihr Prozess werden stets als Aus- bzw. Weiterbildung definiert. Für die Solo-Performance „Mohrle“ erlernte Hendrik Quast die handwerkliche Technik der anthropomorphen und naturalistischen Taxidermie und wurde im Rahmen einer gesanglichen Stimmweiterbildung gecoacht. Quast studierte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und arbeitet als Performer, Regisseur, Sprecher und Autor. 

KONZEPT, TEXT, GESANG Hendrik Quast DRAMATURGIE, LICHTDESIGN Maika Knoblich KOSTÜM- UND MASKENBILD Christina Neuss Gesangscoaching Dorothee Dalg REGIEASSISTENZ Philipp Urrutia Sound Milena Kipfmüller Gestaltung Mondleuchte Julia Viebranz, Kenneth Wiatrek

Dank an Margot Magpie, Siegmar Zacharias, Tobias Klette, Andreas Schmidt, JHT Supplies

Foto © medi, Sabinnie, photocase.de

Mit einem prozessualen Theaterbegriff widmet sich Hendrik Quast darstellerischen Techniken wie Bauchrednern, Pantomime oder Musicalgesang und geht der Entgrenzung von Unterhaltungskultur nach. Diese lässt er mit Alltagspraktiken, Handwerken und Kulturtechniken wie Tierpräparation, Trauerfloristik oder Nageldesign kollidieren. Quast tritt in diesen Settings als überhöhtes Alter Ego auf, das eigenen Sprachfolien, Handlungslogiken und Aktionsnotwendigkeiten folgt. Das Publikum wird durch subversive Komik herausgefordert, sich kritisch zu marginalisierten Themen wie soziale Herkunft u. (prekären) Arbeitsformen, Zuschreibungen von Krankheit / Gesundheit sowie dem Verhältnis von Natur / Kultur in Beziehung zu setzen. 1985 in Celle geboren, studierte der queere Aktions- und Performancekünstler am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Er arbeitet seit 2009 als Solokünstler sowie im Performanceduo Quast & Knoblich. Seine Performances wurden mit Institutionen wie Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt am Main), Gessnerallee (Zürich), FFT Düsseldorf, Theater Rampe (Stuttgart), Sophiensæle (Berlin) sowie Kampnagel (Hamburg) realisiert. Seine Arbeiten waren bei internationalen Performance- und Kunstfestivals wie u. a. Impulse Theater Festival, steirischer herbst, Festival a/d Werf (Utrecht) und Internationales Sommerfestival Kampnagel (Hamburg) zu sehen. Für den WDR Köln adaptierte er mehrere Theaterarbeiten als Hörspiele (u. a. Nagelneu, 2021, Hörspiel des Monats Jahres 2021 Deutsche Akademie für Darstellende Künste). 2022 ist er Stipendiat auf Schloss Solitude in Stuttgart und in der Villa Kamogawa in Kyoto, Japan. Seit 2023 ist Quast künstlerischer Phd Kandidat an der Stockholm University of the Arts und promoviert in Kooperation mit der Zürcher Hochschule der Künste zu Humor und Krankheit in der performativen Künsten. www.hendrikquast.de

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Kantine
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Premiere