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Wir Rufen Auf! Das war das Glück der Mittelschicht
Wir Rufen Auf! Das war das Glück der Mittelschicht
Eine soziale Skulptur von TransferleistungsempfängerInnen für TransferleistungsempfängerInnen
Klare Sicht im Gegenlicht der Katastrophe der Phrasen: Im Fokus unserer Recherche steht die politische Linke heute und die verunsicherte, von Angst besetzte Mittelschicht. Von ihr geht alle revolutionäre Energie aus (oder nicht?), zu ihr kehren die Veränderungssehnsüchtigen, etabliert oder gebrochen, zurück. In den 60er und 70er Jahren führte ein als unerträglich empfundener gesamtgesellschaftlicher Zustand zu einer breiten Massenbewegung, die zu tief greifenden Umwälzungen führte. Auch heute ist eine breite Unzufriedenheit wahrnehmbar, doch jetzt haben sich Resignation und Ohnmachtsgefühle breitgemacht, Anpassungsdruck und der Rückzug ins Private. Kulinarische Wohlfühloasen, initiiert von ehemaligen StraßenkämpferInnen. RAF-Mitglieder in der Gruppentherapie. Rege Nachfrage nach Benimm-Unterricht für Kinder. Das Wertkonservative ist wieder im Kommen, auch und gerade unter den Jüngeren. Der kulturelle Bruch, den die Linken vollzogen haben, bietet keine Zukunftsperspektiven mehr. Man hat Angst.
Von und mit Christoph Ernst, Thomas Friemel, Barbara Hörtnagl, Daniel Philippen, Alice Schneider, Markus Weckesser.
Eine Produktion von prc und brut Wien in Kooperation mit Sophiensaele. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien und des Österreichischen Kulturforums Berlin.
Foto © Dorothea Wimmer