Sophienstrasse 18
10178 Berlin-Mitte
Saison 24/25
Tanz/Performance Ticket Premiere
20:00
Hochzeitssaal
Tanz Ticket Premiere
20:00
Hochzeitssaal
20:00
Hochzeitssaal
20:00
Hochzeitssaal
Tanztheater Ticket Premiere
Tanztheater Ticket
Tanztheater Ticket
Tanztheater Ticket
Tanz Ticket Premiere

Wörterbuch des Krieges

Wörterbuch des Krieges

VON A BIS Z: DAS UNMÖGLICHE ALPHABET DES KRIEGES

Zweitägige Wörterbuch-Performance von und mit internationalen
Künstlern, Theoretikern und Wissenschaftlern
am 23.2.2007 ab 17:00 und 24.2.2007 ab 14:00 Uhr, Sophiensæle

Krieg ist im weitesten Sinne ein Kampf um Deutungsmacht und Bedeutung,
der nicht im Zentrum, sondern an den Rändern der Wörter ausgetragen
wird. Was aber können Wörter noch ausrichten, wenn der Krieg längst
zum weltweiten Normalzustand geworden ist?

Die vierte und vorerst letzte Ausgabe des WÖRTERBUCH DES KRIEGES wird
am 23. und 24. Februar 2007 in Berlin in den Sophiensaelen
stattfinden. Frei nach diesem Motto "Begriffe erschaffen heißt
zumindest, etwas tun" ist das WÖRTERBUCH DES KRIEGES eine
kollaborative Plattform zur Herstellung von Begriffen. Bereits 75
Begriffe zum Thema Krieg wurden in bislang drei öffentlichen, jeweils
zweitägigen Veranstaltungen in Frankfurt, München, und Graz von
Wissenschaftlern, Künstlern, Aktivisten, Theoretikern gebildet, vor
Publikum vorgestellt und veröffentlicht.

An der Berliner Ausgabe des WÖRTERBUCH DES KRIEGES nehmen teil:

Der Londoner Künstler und Magier Jonathan Allen; der Dirigent
Christian von Borries aus Berlin; der Berliner Science-Fiction-Autor
Heinrich Dubel; der Historiker Stefan Doernberg, der 1945 als
Dolmetscher der Roten Armee an den Kapitulationsverhandlungen mit der
deutschen Wehrmacht beteiligt war; Theaterautor Felix Ensslin;
Schriftsteller Stefan Heidenreich; der Choreograph und Regisseur Emil
Hrvatin aus Ljubljana; der ehemalige Leiter des Museums Karlshorst,
Peter Jahn; die serbische Künstlergruppe kuda.org; die Historikerin
und Kuratorin Andrea Moll aus Berlin; die Kölner Kuratorin Vanessa
Joan Müller; die Musiker Quio & Darius James; der us-amerikanische
Philosoph Sylvere Lotringer; der Theoretiker Brian Massumi aus
Montreal; der südafrikanische Filmregisseur Khalo Matabane; Avi
Mograbi, Filmemacher aus Israel; die Frankfurter Grafiker Martin
Neumeier & Nathalie Landenberger; der Künstler Michalis Pichler; die
Theatermacher vom Rimini Protokoll; die Soziologin Saskia Sassen aus
Chicago; der Münchner Fotograf Armin Smailovic; Künstler Simon
Starling aus Glasgow; der Berliner Autor Marcus Steinweg; der
Architekt Stephan Trüby aus Stuttgart; der israelische Fotograf Meir
Wigoder und die Theoretikerin Irit Rogoff aus London; Soenke Zehle,
Wissenschaftler aus Saarbrücken.

Mit dem WÖRTERBUCH DES KRIEGES sollen Schlüsselbegriffe gebildet
werden, die in den aktuellen Auseinandersetzungen um Krieg entweder
eine bedeutende Rolle spielen, bislang vernachlässigt wurden oder erst
erschaffen werden müssen. Ziel ist es, die Neubildung oder Umdeutung
von Begriffen transparent zu machen als mehr oder weniger offene
Prozesse, in die durchaus zu intervenieren ist; gleichzeitig sollen
Modelle entwickelt werden, die die Bildung von Begriffen auf der
Grundlage nicht interdisziplinärer, sondern undisziplinierter, nicht
unbedingt kooperativer, sondern kollaborativer Prozesse neu bestimmen.

Das Projekt WÖRTERBUCH DES KRIEGES startete im Juni 2006 in der
Staedelschule in Frankfurt und zeichnete sich von Beginn an durch eine
enorme Bandbreite von äußerst vielschichtigen Zugängen aus. Die
Münchener Ausgabe Ende Juli vergangenen Jahres war überschattet vom
Krieg im Nahen Osten, das Gesamtprojekt gewann durch viele fokussierte
Beiträge an Substanz. In Graz, im Rahmen des Festivals "Steirischer
Herbst", fand eine weitere beeindruckende Differenzierung der Begriffe
und Vervielfältigung der Formate statt.

Die kompletten, live von vier Kameras und Zuspielern gemischten
Video-Mitschnitte der bisherigen Ausgaben des WÖRTERBUCH DES KRIEGES
stehen auf der Website des Projektes zum kostenlosen Download zur
Verfügung. woerterbuchdeskrieges.de/de-dict/v2v

Auch die 25 Begriffe der Berliner Ausgabe werden leicht zeitversetzt
im Netz unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlicht und legen
zusammen mit den bereits publizierten Beiträgen die Grundlage für ein
sicherlich einzigartiges, thematisch ausgerichtetes und über 50
Stunden Material umfassendes Multimedia-Archiv. Schon jetzt werden die
Video-Dokumente aus dem WÖRTERBUCH DES KRIEGES von Tausenden von Usern
weltweit zu Recherchezwecken genutzt, in neuen Kontexten remixt und
weiterverarbeitet oder als Unterrichtsmaterial eingesetzt. Im
kommenden Herbst wird zudem im Merve Verlag tatsächlich ein Buch
erscheinen, das als virtuelle, fünfte Ausgabe konzipiert ist.

Die Berliner Ausgabe des WÖRTERBUCH DES KRIEGES beginnt am Freitag,
den 23. Februar um 17:00 Uhr in den Sophiensaelen, Sophienstrasse 18
in Berlin-Mitte, und wird am Samstag, den 24. Februar ab 14:00 Uhr
fortgesetzt. Am 25. Februar wird das Projekt mit einem Postscriptum am
historischen Ort der bedingungslosen Kapitalutation des faschistischen
Deutschland, dem heutigen "Deutsch-russischen Museum" in Karlshorst,
abgeschlossen. Und um 20:00 Uhr abends zeigt Pirate Cinema Chris
Markers Film "Scenes from the Third World War 1967-1977".

Die Begriffe werden von ihren jeweiligen Begriffspersonen in
alphabetischer Reihenfolge in jeweils halbstündigen Präsentationen
oder Performances vorgestellt.

FREITAG, 23.2.2007

17:00 Alert / Meir Wigoder & Irit Rogoff
17:30 Anti-War / Saskia Sassen
18:00 Anxiety / Felix Ensslin
18:30 Autoxylopyrocycloboros / Simon Starling
19:00 Coloniality / Soenke Zehle
19:30 Davos/Dubai / Christian von Borries
20:00 Disparu / Sylvere Lotringer
20:30 Entertainment / Emil Hrvatin
21:00 Experience / Arianna Bove
21:30 Flintenweiber / Andrea Moll

SAMSTAG, 24.2.2007

14:00 Helikopter (Heinrich Dubel)
14.30 Heraklit (Marcus Steinweg)
15:00 Homefront (Michalis Pichler)
15:30 Homeland Security Advisory System (Stephan Trüby)
16:00 Magic (Jonathan Allen)
16:30 Perception Attack (Brian Massumi)
17:00 Pleasure (Avi Mograbi)
17:30 Plündern (Vanessa Joan Müller)
18:00 Porträt (Armin Smailovic)
18:30 Präventivkrieg (Stefan Doernberg)
19:00 Profit (Stefan Heidenreich)
19:30 Resist...Refuse...Rebel (Rimini Protokoll (Haug/Wetzel)
featuring: Darnell Stephen Summers and Dave Blalock)
20:00 Safe Distance (kuda.org)
20:30 Stance (Khalo Matabane)
21:00 Untermensch im Osten (Peter Jahn)
21:30 War, Nuclear (Quio & Darius James)

Eintrittskarten kosten 10 Euro, ermässigt 5 Euro, pro Tag.

Weitere Informationen unter:

woerterbuchdeskrieges.de

oder

info@woerterbuchdeskrieges.de

WÖRTERBUCH DES KRIEGES ist eine Veranstaltung von Multitude e.V. und
Unfriendly Takeover, in Zusammenarbeit mit Sophiensaele. WÖRTERBUCH
DES KRIEGES wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.